Projektbeschreibung

„Abgefahren, wie krass ist das denn“.

Das Präventionsprojekt richtet sich an 17 – 24 jährige junge Menschen, direkt und emotional.

Hintergrund des Projektes

17- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmer haben immer noch das mit Abstand höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Jährlich verunglückten in Deutschland insgesamt ca. 70.000 junge Männer und Frauen dieser Altersgruppe im Straßenverkehr, etwa 700 davon tödlich.

Obwohl die Altersgruppe der jungen Fahranfänger nur etwa einen Bevölkerungsanteil von 8 Prozent beträgt, verursacht diese ca. 25 % der schweren und tödlichen Unfälle.

Projektidee:
Wie erreichen wir junge Menschen? Wie können wir ihnen vermitteln, welche Gefahren die Teilnahme am Straßenverkehr in sich birgt? Wie können wir ihnen den Zusammenhang zwischen kleinsten Verfehlungen, jugendlichem Leichtsinn und unumkehrbaren Konsequenzen verdeutlichen?
Die Idee hinter dem Konzept lautet: individuelle Betroffenheit. Mit nackten Zahlen und trockenen Statistiken lassen sich nur die Wenigsten nachhaltig überzeugen. Unfälle mit regionalem Bezug und gleichaltrigen Beteiligten erzeugen hingegen eine weit darüber hinaus gehende Bereitschaft, sich mit dem Thema zu befassen. Wird der junge Mensch dann zusätzlich direkt mit den Beteiligten oder deren Hinterbliebenen konfrontiert, sind deren Schicksale plötzlich ganz nah und greifbar. Genau dort setzt das Konzept an. Die Fahranfänger sollen nicht nur verstehen, dass das Risiko für sie besonders groß ist, sie sollen ihr Verhalten nachhaltig ändern.

Projektgliederung:
Modul 1: Vorbereitungsphase (  Lehrermappe )
Lehrkräfte bereiten die Schüler in einer Unterrichtseinheit auf das Projekt vor. Anhand einer eigens dafür angefertigten „Lehrermappe“ werden Statistiken sowie die typischen Gefahren rund um die Thematik „Junge Fahranfänger“ vermittelt. Vor allem aber erfolgt eine eingehende Vorbereitung auf das Modul 2 und die damit einhergehende Konfrontation mit
Schwersten individuellen Schicksalen.
Wichtig ist, dass die Schüler/innen vor einer Veranstaltung über Unfalltod und Unfallfolgen informiert werden. Wer einen Unfall in der Familie oder im Freundeskreis oder ein sonstiges stark emotional belastendes Ereignis erlebt hat, dem sollte es freigestellt werden, ob er am Bühnenprogramm „Abgefahren – wie krass ist das denn“ teilnimmt.

Modul 2: Bühnenprogramm
Abgefahren – Wie krass ist das denn?“ Ein Projekttitel, der wohl erst auf den zweiten Blick und bei genauerer Betrachtung die ganze Dramatik der dargestellten Schicksale offenbart.
Elftklässler der Gymnasien sowie ihre Altersgenossen der Berufsschulen werden gezielt zu den Veranstaltungen eingeladen. Am Beispiel schwerer, meist tödlicher Verkehrsunfälle mit regionalem Bezug, wird ihnen der Zusammenhang zwischen Fehlern im Straßenverkehr und den damit einhergehenden unumkehrbaren Konsequenzen vermittelt. Neben Vor- und Nachbereitungsmodulen an den Schulen, ist es vor allem die direkte Konfrontation mit den Beteiligten solcher Verkehrsunfälle, die bei den Schülern nachhaltige Wirkung entfalten soll. Neben Einsatzkräften der Polizei, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes oder Notfallseelsorgern, kommen auch direkte Unfallbeteiligte oder Angehörige der Verstorbenen zu Wort. Sie schildern auf der Bühne auf ihre eigene, emotionale Weise ihre persönliche Beteiligung an diesen schweren Verkehrsunfällen mit regionalem Bezug.
Verkehrsunfälle passieren nicht einfach so, sie haben eine Ursache.
Die Botschaft der Darstellung ist einfach: Regeln im Straßenverkehr schützen Leben – wenn sie eingehalten werden. Kommt es zum Bruch dieser Regeln, so kann das Leben Anderer, das Leben von Freunden/innen und das eigene Leben gefährdet werden.
Während und nach der Veranstaltung ist Personal (Klassenlehrer, Fachlehrer, Sozialpädagogen) für eine Betreuung bereitzuhalten. Die Akteure stehen den Schülern und Schülerinnen nach dem Bühnenprogramm für einen Austausch bereit.

Modul 3: Nachbereitungsphase
Ausgebildete Moderatoren der Landesverkehrswacht Niedersachsen arbeiten das Modul 2 nach einigen Wochen mit den Jugendlichen noch einmal auf. Sensibilisierung für zukünftig reflektiertes und vor allem verkehrssicheres Verhalten steht dabei im Vordergrund. Sie sollen in die Lage versetzt werden, zukünftige Konfliktsituationen besser bewältigen zu können.